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Wie viel sollte ein Haushalt höchstens für die Miete ausgeben?

Veröffentlicht am 22.02.2024 von Marcel Penn, Marketing- & Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Der Anteil der Wohnkosten am Gesamtbudget ist in der Vergangenheit stetig gestiegen. Die Einkommen haben sich in vielen Haushalten nicht analog zum Mietzins und den Nebenkosten entwickelt. Dabei sollte höchstens ein Drittel des Einkommens für die Wohnkosten verwendet werden.
Die Wohnungssuche in einigen Kantonen gestaltet sich schwierig

Wer auf eine günstige Mietwohnung angewiesen ist, hat in den Schweizer Kantonen unterschiedliche Chancen, fündig zu werden. Die Wohnungssuche in Städten mit geringem Leerstand, zum Beispiel in Zürich, ist besonders schwierig. Im Innenstadtbereich (Rathaus, City, Hochschulen, Lindenhof) waren im Juni 2023 nur 7 Einheiten unbesetzt, während im Kanton Bern 7817 Wohnungen als leerstehend gemeldet waren.

In der gesamten Schweiz wurden in den vergangenen Jahren immer weniger Wohnungen mit Leerstand verzeichnet, was bedeutet, dass es für Mieterinnen und Mieter immer schwieriger wird, günstigen Wohnraum zu finden. Falls Sie vor allem im Home Office arbeiten, ist vielleicht ein Umzug in eine ländliche Region eine Alternative. Und wenn Sie über ausreichend Eigenkapital verfügen, sollten Sie den Erwerb einer Immobilie in Betracht ziehen - vor allem, wenn Sie planen, für längere Zeit in der Region zu leben und einen sicheren Arbeitsplatz haben. Das Angebot für Wohneigentum ist nämlich momentan in der Schweiz grösser als die Auswahl an Mietwohnungen.

Referenzzinssatz und Teuerung sind in 2023 gestiegen

Der Mietzins und die Nebenkosten für eine Wohnung wird durch die Teuerungsrate und den Referenzzinssatz beeinflusst, die sich Jahr für Jahr verändern kann. Im Sommer 2023 hat nicht nur die Teuerung einen Höhenflug erlebt, sondern auch der Referenzzinssatz ist zum ersten Mal seit 2008 gestiegen. Die Koppelung der Mietkosten an diesen Wert bedeutet, dass zum nächsten Kündigungszeitpunkt eine Erhöhung des Mietzinses rechtlich möglich ist.

Eine Änderung des Referenzzinssatzes muss allerdings nicht unbedingt an die Mieterinnen und Mieter weitergegeben werden. Generell kann die Erhöhung des Mietzinses durch einen Anstieg des Referenzzinssatzes nur dann stattfinden, wenn in der Vergangenheit der Mietzins analog zum Referenzzinssatz reduziert wurde. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Kontrolle des Wertes immer sinnvoll ist - manchmal wird eine Mietzinserhöhung verlangt, obwohl sie einer rechtlichen Prüfung nicht standhalten würde. Beim Mieterverband erhalten Sie auf Nachfrage einen Musterbrief, damit Sie auf formalem Weg eine Reduktion Ihrer Miete beantragen können.

Tipps für eine realistische Einschätzung des persönlichen finanziellen Spielraums

Falls Sie auf der Suche nach einer neuen Mietwohnung sind, ist ein Kassensturz angesagt. Mehr als ein Drittel des Haushaltseinkommens sollte der Mietzins nämlich nicht übersteigen. Im Idealfall - vor allem wenn Betreuungskosten für Kinder als regelmässige Fixkosten auftreten - sollte dieser Wert eher noch unterschritten werden. Die Berechnung des Budgets ist sehr individuell und vom Familienstand und der Kinderzahl abhängig.

Doppelverdiener ohne Kinder haben meist einen grösseren finanziellen Spielraum bei der Suche nach ihrer Traumwohnung. Eine vorsichtige Kalkulation ist für eine langfristige Planung besser, denn die Entwicklung der Lebenshaltungskosten kann nicht präzise prognostiziert werden. Auch die Einschätzung, ob eine Arbeitsstelle als sicher gilt und ob Lohnsteigerungen zu erwarten sind, spielt bei der Einschätzung des persönlichen finanziellen Spielraums eine Rolle.