Wie können Bewerber KI für ihre Bewerbungsunterlagen nutzen?
Veröffentlicht am 30.11.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Einer Umfrage zufolge sollen bereits 30 Prozent aller Berufstätigen für Ihre Bewerbungen schon einmal Künstliche Intelligenz genutzt haben. Selbst Arbeitgeber setzen bei ihren Bewerbungsgesprächen zunehmend auf Chatbots. Doch wie genau funktioniert das eigentlich?
Keine Angst vor der Künstlichen Intelligenz
Wer im Umgang mit dem Computer nicht ganz so fit ist, scheut vor der Verwendung von KI häufig zurück. Wird sie clever eingesetzt, ist sie aber durchaus eine wertvolle Hilfe. Die Verwendung ist auch gar nicht so schwer. Nutzen Sie dafür am besten die gängigen Chatbots, also moderne kleine Programme, die wie ein persönlicher Assistent funktionieren. Das heisst, Sie geben eine Frage oder eine Anweisung ein, und die Künstliche Intelligenz durchforstet blitzschnell das Internet nach relevanten Infos.
Das aktuell bekannteste Tool ist ChatGPT und kann kostenlos genutzt werden. Probieren Sie es ruhig einmal aus und lassen Sie sich von dem Chatbot eine perfekte Gliederung für Ihr Bewerbungsschreiben anzeigen. Sie können die KI auch nach originellen Bewerbungs-Formulierungen fragen oder nach der Unternehmensgeschichte Ihres möglichen neuen Arbeitgebers. Selbstverständlich verfasst die Künstliche Intelligenz für Sie auch ein komplettes Anschreiben.
Es kommt immer darauf an, welche Anweisungen Sie der Künstlichen Intelligenz geben. Beispiel: "Erstelle mir ein Motivationsschreiben für die Tätigkeit als (XXX) bei (XXX)". Neben ChatGPT gibt es auch noch andere Tools, die aber ganz ähnlich funktionieren. Jasper zum Beispiel, Chatsonic oder auch Mindverse aus Berlin. Der Nachteil: Nach einer kostenlosen und oft recht begrenzten Testphase werden diese Tools kostenpflichtig. In der Regel können Sie dann zwischen monatlichen Paketen und einem Jahres-Abo auswählen.
Auch Schreibassistenten sind eine wertvolle Hilfe
Wenn Sie Ihre Bewerbung lieber ohne die Unterstützung der KI schreiben wollen, empfiehlt sich dennoch ein Schreibassistent. Er scannt den geschriebenen Text und erkennt eventuelle Rechtschreib- oder Grammatikfehler, die er dann markiert. Ausserdem checkt er den Schreibstil, das heisst, er macht gegebenenfalls Vorschläge für alternative (bessere) Formulierungen.
Ein Schreibassistent gibt Ihnen die Gewissheit, dass Ihr Text sprachlich einwandfrei ist und Sie ihn unbesorgt absenden können. In der Regel kommen Fehler bei Personalern nämlich nicht gut an. Auch dann nicht, wenn Sie sich für eine handwerkliche oder technische Tätigkeit bewerben. Selbst wenn Sie glauben, die Rechtschreib- und Grammatikregeln perfekt zu beherrschen, und in der Lage sind, sich angemessen auszudrücken, können Flüchtigkeitsfehler immer passieren.
Die bleiben manchmal auch beim Korrekturlesen unentdeckt. Der KI entgeht dagegen nichts. Empfehlenswerte Schreibassistenten für den deutschsprachigen Raum sind beispielsweise der Duden Mentor und LanguageTool. Beide sind sehr zuverlässig und können unbesorgt benutzt werden.
Gezieltes Training für das Jobinterview
Die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch sorgt einerseits für grosse Freude, andererseits aber auch für Herzklopfen und Nervosität. Für ein sicheres Auftreten bietet sich ein gezieltes Training an. Entweder weisen Sie den Chatbot an, Ihnen die häufigsten und besten Fragen für das Jobinterview zu nennen, oder Sie lassen sich von speziellen Plattformen wie zum Beispiel InterviewWarmup (aus dem Hause Google) Feedback zu Ihrer Sprache, Haltung und Gestik geben.
Bedauerlicherweise gibt es bislang noch kein entsprechendes Tool in deutscher Sprache: Auch InterviewWarmup funktioniert ausschliesslich in englischer Sprache. Wer über gute Kenntnisse verfügt, sollte diese Möglichkeit aber ruhig nutzen, denn sie sorgt für mehr Selbstsicherheit.