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Human Resources: Was sind die Trends erfolgreicher Personalpolitik?

Veröffentlicht am 18.08.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Wer möchte als Unternehmer nicht die Geheimnisse erfolgreicher Unternehmen kennen? Mit ihrem
Buch "Das Geheimnis der Champions" haben sich die Autoren Jörg Knoblauch und Benjamin Kuttler intensiv mit Personalpolitik befasst. Dafür haben sie weltweit in mehreren tausend Unternehmen recherchiert und pfiffige Personalideen und Trends ermittelt, mit denen erfolgreiche Unternehmen Mitarbeiter akquirieren und langfristig binden.
1. Erfolgreiche Unternehmen umgeben sich mit den besten Mitarbeitern, den sogenannten
A-Mitarbeitern, deren prozentualer Anteil bei mindestens 80 Prozent liegen sollte. Warum sind sie so
wichtig? Sie agieren nicht nur mit Verstand, sondern auch mit Herz und Tatkraft. Sie sind agil,
leidenschaftlich und wahre Mutmacher, die andere mitziehen und ein Unternehmen erfolgreich machen. Sie gehören ausserdem zu dem Personenkreis, von denen selbst Vorgesetzte und Chefs lernen
können.

2. Muss ein Unternehmen Konkurs anmelden, trägt regelmässig der Chef die Verantwortung für den
Niedergang. Umso wichtiger ist es, als Inhaber eines Unternehmens exzellente Führungskräfte um
sich zu scharen. Die können jedoch nur dann hervorragende Arbeit leisten, wenn sie regelmässig ein
Feedback erhalten. Deshalb drehen erfolgreiche Unternehmen den Spiess um und fordern Mitarbeiter
auf, ihre Vorgesetzten zu beurteilen. Ähnlich wie die Mitarbeiter werden auch die Führungskräfte
anhand ihrer Qualität beurteilt. Dazu gehören zum Beispiel die Kommunikationsfähigkeit, Führungsqualitäten, Umsetzung von in Mitarbeitergesprächen beschlossenen Zielen sowie
Flexibilität und Lernfähigkeit, um nur einige mögliche Bewertungskriterien zu nennen. Ergebnis
der Beurteilung ist, dass auch Führungskräfte entsprechend geschult werden, um mögliche Defizite aufzuarbeiten.

3. Die Mitarbeiterbeurteilung erfolgt systematisch, indem ein Fremdbild und ein Eigenbild erarbeitet
werden. Das Eigenbild wird vom Mitarbeiter selbst arbeitet, während Führungskräfte das jeweilige
Fremdbild erstellen. Ein Abgleich gibt Aufschluss über mögliche Schwächen, die die Grundlage sind
für gezielte Weiterbildungen, um die persönliche und berufliche Entwicklung zu fördern.

4. Auch der Einstellungsprozess erfolgt in erfolgreichen Unternehmen in mehreren Stufen und zeigt,
dass eine Abkehr von dem bisherigen, sehr starren Bewerbungsprozess stattfinden muss. Bewerbungen
sichten, geeignete Kandidaten anhand der Bewerbungsunterlagen herausfiltern, Vorstellungsgespräche
führen und schliesslich Arbeitsverträge unterzeichnen klingt weder spannend noch besonders
erfolgversprechend. Da klingt das Beispiel von Google vielversprechender, wo Bewerber mit den
Kollegen, im Team und mit Vorgesetzten Gespräche führen. Auf diese Weise ist innerhalb kurzer Zeit
ein intensives Kennenlernen möglich, sodass am Ende der Bewerber ausgewählt wird, der fachlich und
menschlich am besten in das Unternehmen und das Team passt.

5. Haben bislang Unternehmen getreu dem Motto agiert, "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, ist
auch das nicht mehr zeitgemäss. Wer als Unternehmen erfolgreich sein möchte, sollte dem Leitsatz
folgen: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist schlecht." Tatsächlich sollten A-Mitarbeiter nicht überwacht und dadurch in ihrem Handeln eingeschränkt werden. Richtig ist, den Handlungsspielraum auszuweiten und ihnen grössere Entscheidungsfreiheit zu gewähren. Denn qualitativ hochwertige Mitarbeiter wissen oftmals besser als ihr Chef, was in welcher Situation zu tun ist. Dadurch können sich Chefs auf Ihre Kernaufgaben konzentrieren.

Das sind nur einige Punkte im Rahmen der Personalpolitik, die Firmen zu erfolgreichen Unternehmen
machen. Ganz entscheidend ist ausserdem die Wertschätzung, die Mitarbeiter erfahren und die sich
durch ein angemessenes Gehalt, durch Benefits, Anerkennung für besondere Leistungen und vieles
mehr ausdrückt.