Wenn Kommunikation echte Verbindungen schafft - wie funktioniert empathische Führung?
Veröffentlicht am 31.10.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Empathische Führung wird als das neue Leitziel gehandelt. Unternehmen versprechen sich davon eine Kommunikation, die Menschen verbindet und Mitarbeiter langfristig bindet. Aber wie setzt man den Ansatz in der Praxis um und was leistet er?
Kommunikation ist für den Arbeitsalltag entscheidend. Von ihr hängt nicht nur die Weitergabe von Informationen ab. Sie legt die Basis für ein soziales Miteinander. Empathische Führung versucht genau dieses zu schaffen. Sie zielt auf eine Kommunikation, die Verbindungen schafft, Mitarbeiter wertschätzt und als ganze Person wahrnimmt. Die Vorteile davon liegen auf der Hand: Zum einen fühlen sich die Mitarbeiter wahrgenommen und in einem empathischen Umfeld gut aufgehoben.
Andererseits liefert ein persönlicher Austausch wichtige Hinweise für eine optimale Personalpolitik. Individuelle Interessen und Hobbys oder die Lebenssituation eines Menschen sind schliesslich nicht unerheblich, wenn es um die Gestaltung von Arbeit und Weiterbildung geht. Aber wie wird man eine empathische Führungskraft und wie schafft man diese positive Kommunikation?
Üben Sie sich im Zuhören!
Führungskräfte haben oftmals einen derart vollen Alltag, dass sie sehr gezielt und begrenzt kommunizieren. Das sorgt einerseits für effektive Arbeit. Andererseits bringt es aber auch Probleme mit sich. Viele Chefs beschränken sich beim Austausch mit Untergebenen auf das Delegieren und Kommandieren. Sie geben Anweisungen, anstatt in einen Austausch zu treten.
Sie reden nur, anstatt auch zuzuhören. Die erste Massnahme für eine empathische Führung ist einfach und effektiv: Lernen Sie, wieder zuzuhören. Dazu suchen Sie täglich drei Mitarbeiter auf. Führen Sie ein kurzes Gespräch. Erkundigen Sie sich danach, was die Person bewegt oder was sie Ihnen zu sagen hat. Hören Sie der Person aktiv zu. Es müssen keine langen Gespräche sein. Unterhaltungen von fünf Minuten können bereits reichen. Aber führen Sie diese jeden Tag, so dass Sie zur festen Gewohnheit werden.
Sammeln Sie wöchentlich gute Ideen ein
Nehmen Sie sich pro Woche eine Sache vor, die Sie verbessern möchten. Schreiben Sie dazu eine einfache und leicht verständliche Frage auf. Mit dieser Frage wenden Sie sich an einige Mitarbeiter. Gehen Sie nicht stets zu den gleichen Personen und nehmen Sie keine Rücksicht auf Hierarchien. Sie können Ihre Wahl auch zufällig treffen. Stellen Sie der Person Ihre Frage und lassen Sie sich konkrete Antworten geben. Gute und umsetzbare Antworten sollten Sie in die Tat umsetzen.
Machen Sie diesen Rundgang jede Woche und stellen Sie auch Fragen, die die persönliche Arbeitssituation der Befragten betreffen. Auf die Kommunikationskultur wirkt sich das positiv aus. Und Sie zeigen den Mitarbeitern, dass ihre Meinung wichtig ist und jeder etwas verändern kann.
Verbinden Sie Personalentwicklung und Persönlichkeitsentwicklung
Über offene Gespräche mit Mitarbeitern lernen Sie etwas über deren Motivation und ihre Lebenslage. Nutzen Sie diese Dinge, wenn es um die Weiterentwicklung geht. So können Sie Personal individuell fördern. Sie werden Menschen auf einen Weg bringen, auf dem sie über sich hinauswachsen. In manchen Fällen können Sie Arbeitszeiten auch flexibel an die Lebenssituation anpassen. So sorgen Sie dafür, dass Mitarbeiter sich wohlfühlen und die Arbeit gut vorankommt.