Das Team bringt keine Bestleistung mehr. Was kann der Scrum Master beitragen?
Veröffentlicht am 30.06.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Bei einem Team handelt es sich logischerweise um mehrere Mitglieder, die jeweils einen Beitrag leisten um letztendlich ein Resultat zu haben. Arbeitet jedoch ein Mitglied nicht mehr effizient, so leidet die Leistung des Teams.
Während ein Chef nun anordnen würde, dass Höchstleistung erbracht werden muss und einen eher autoritären Stil führt, so ist das beim Beruf des Scrum Masters anders. Zum Einen ist ein Scrum Master, auch wenn seine Berufsbezeichnung anderes vermuten lässt, kein Vorgesetzter, sondern ein Teil des Teams wie jeder andere auch.
Eine Aufgabe ist es nicht, die Mitglieder zur Höchstleistung zu treiben und herumzukommandieren, sondern anders an die Sache ranzugehen, nämlich mit Feingefühl und Unterstützung. Der Scrum Master ist ein Beruf, der sehr viele soziale Kompetenzen erfordert, damit ein guter Umgang mit den Mitarbeitern besteht.
Kernkompetenzen sind zum Beispiel:
- Ein gutes Auge für das zwischenmenschliche Verhalten. Der Scrum Master muss selbst erkennen was für Probleme vorliegen und was die Dynamik des Teams negativ beeinflusst.
- Selbstständiges Denken. Ist das Problem identifiziert, so muss es immer noch analysiert werden.
- Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen, denn der ausgeheckte Lösungsplan muss am Ende immer noch dem Team vorgetragen werden.
- Den Mut die Beobachtungen anzusprechen und sich vor das Team zu stellen mit den eigens ausgeheckten Ideen.
- Selbstbewusstsein, denn man muss sich seiner eigenen guten Charakteristiken bewusst sein, damit man das nötige Vertrauen in sich selbst hat Konflikte lösen zu können.
- Pflichtbewusstsein, denn man besetzt einen wichtigen Posten im Team, der grosse Auswirkungen auf die Dynamik des Teams hat.
- gute Kommunikationsfähigkeiten, denn man muss wissen wie man auf die Mitarbeiter zuzugehen hat, damit das Problem gelöst werden kann.
Abgesehen von den Kernkompetenzen gibt es auch ein gewisses Muster an das Scrum Master sich
halten sollten, damit die Arbeit gut gelingt. Der Job ist nämlich nicht abgeschlossen, wenn man nur glaubt das Problem gefunden zu haben. Wie gesagt es muss immer noch analysiert und behoben werden.
Dafür muss nach dem Beobachten und dem Feststellen des Problems noch analysiert werden inwiefern
es die Arbeit und Leistung des Individuums beeinflusst. Ausserdem sollte man darüber nachdenken wie
das Team in Ganzen davon beeinflusst wird und ob auch ihre Leistung darunter leidet. Wichtig zu
ergründen ist auch die Ursache des Problems oder des Konfliktes, denn das ist der Punkt der
letztendlich behoben werden muss.
Fühlt die Person sich unwohl? Wurde das durch etwas ausgelöst? Hat die Arbeit sich vielleicht verändert etc.? Wenn man diese Dinge für sich festgestellt hat, muss eine Lösung gefunden werden. Hier kann man entweder eine Idee erarbeiten oder man stellt sich etwas breiter auf, denn letztendlich handelt es sich nur um Vorschläge und hat man nur eine Lösung parat, trifft die vielleicht nicht auf
Zustimmung. Ist dieser komplette Prozess abgeschlossen, so findet nun die Zusammenkunftsphase statt in der der Scrum Master sich an sein Team wendet um das Problem zu besprechen.
Folglich wird dann gemeinsam der Lösungsvorschlag entweder angenommen und umgesetzt oder ein neuer erarbeitet. Damit ist der Scrum Master für das Wohlbefinden im Team zuständig. Die Theorie besagt, dass das Team nur dann Höchstleistung erbringen kann, wenn alle Beteiligten keine Probleme oder Konflikte mit sich führen.