Lernen lernen - 12 Tipps für mehr Lernerfolg
Veröffentlicht am 10.01.2022
Wer nicht oder falsch lernt, schöpft sein persönliches Potenzial nicht aus und bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Aneignung von Wissen funktioniert individuell. Doch es gibt bestimmte Rahmenbedingungen und Herangehensweisen, die für alle Menschen gleichbedeutend sind und die Sie beim Lernen unterstützen. Wie wir lernen, welche Voraussetzungen Sie beim Lernen unterstützen, und wie Sie effektiver lernen - informieren Sie sich hier!
Wie wir lernen - neue Informationen verarbeiten
Sobald wir äussere Reize wahrnehmen, werden über die Sinneszellen die Synapsen aktiviert, die die Information von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergeben. Je mehr Nervenzellen und Synapsen aktiviert werden, umso tiefer werden die Informationen im Gehirn verankert. Die Wahrnehmung erfolgt über das Sehen, das Hören, das Riechen und das Fühlen. Dabei gilt der Grundsatz: Wer etwas hört, vergisst es wieder. Wer gleichzeitig etwas sieht und hört, erinnert sich daran, und wer etwas tut, der wird es begreifen im Sinne von verstehen. Das bedeutet, dass die Wahrnehmung über die Sinnesorgane erfolgt. Je mehr Sinnesorgane daran beteiligt sind, umso intensiver beziehungsweise nachhaltiger ist die Wahrnehmung. Der grösste Lerneffekt wird jedoch erzielt, wenn Sie nicht nur wahrnehmen, sondern die Informationen auch umsetzen und wiederholen. Denn Wiederholungen fördern das langfristige Speichern im Gedächtnis. Noch nachhaltiger erfolgt das Lernen, wenn wir Sie es mit Bildern und Geschichten verknüpfen. Auch Emotionen und Assoziationen erleichtern das Lernen und vertiefen die Informationen.
12 Tipps für nachhaltiges Lernen
Die nachfolgenden Tipps beziehen sich auf das Arbeitsumfeld, also auf die grundlegenden Voraussetzungen, um effektiv zu lernen, sowie auf die Art und Weise des Lernens. Sie werden Ihnen helfen, die Motivation zu erhöhen und effektiver zu lernen, ganz egal, ob Sie für die Schule, das Studium oder für eine Weiterbildung lernen, oder ob Sie sich Wissen in einem bestimmten Bereich aneignen möchten.
1. Finden Sie zunächst einmal heraus, welcher Lerntyp Sie sind. Der auditive Lerntyp bevorzugt es, durch Hören und Sprechen zu lernen. Die meisten Menschen sind optisch-visuelle Typen. Das bedeutet, dass Sie bevorzugt durch Sehen lernen. Der haptisch-kinästhetische Typ lernt am besten durch Fühlen und Anfassen, während der kognitiv-intellektuelle Typ durch Lesen und Denken lernt.
2. Berücksichtigen Sie beim Lernen Ihren ganz persönlichen Biorhythmus. Diesbezüglich wird in der Chronobiologie zwischen der Lerche - das ist der Frühaufsteher - und der Eule - das ist der Spätaufsteher - unterschieden. Die Lerche knickt spätestens gegen 21 Uhr ein, während die Eule Ihre Hochphase zwischen 18 bis 23 Uhr hat. Nutzen Sie beim Lernen Ihre Hochphase, um sich neues Wissen anzueignen, während Sie sich beim Absinken der Lernkurve damit beschäftigen, den Lernstoff zu wiederholen.
3. Achten Sie auf eine motivierende Lernumgebung. Es macht sicher mehr Spass, an einem aufgeräumten oder fast leeren Schreibtisch zu lernen als inmitten eines Schreibtisch-Chaos zu sitzen.
4. Vermeiden Sie jede Ablenkung. Bitten Sie Ihre Familie um Ruhe. Schalten Sie das Handy aus, und rufen Sie keine SMS oder E-Mails während des Lernens ab. Auch Social Media Kanäle sind beim Lernen tabu. Leise Musik sollte nur dann im Hintergrund laufen, wenn Sie eine lernfördernde Wirkung auf Sie ausübt.
5. Erstellen Sie einen Lernplan! Voraussetzung ist, dass Sie sich einen Überblick über den Lernstoff verschaffen und ihn in einzelne Pakete zerlegen, die Sie jeweils auf einen oder mehrere Lerntage verteilen.
6. Trainieren Sie Speedreading! Sie sind eindeutig im Vorteil und sparen Zeit, wenn Sie lernen, schneller zu lesen.
7. Alles, was Sie einmal geschrieben haben, prägt sich besser ein. Grund ist, dass beim Schreiben die kognitive mit einer haptischen Wahrnehmung verbunden wird, wodurch der Lernprozess unterstützt wird. Es bleibt Ihnen überlassen, für welche Variante Sie sich entscheiden. Sie können einzelne Abschnitte oder Kapitel mit eigenen Worten zusammenfassen. Sie können zu einzelnen Themen Mindmaps erstellen, oder das Gelesene übersichtlich auf Karteikarten schreiben. Eine weitere Methode der Vertiefung ist, das erlernte Wissen zu diskutieren beziehungsweise es einem fiktiven oder realen Gegenüber zu erzählen.
8. Wichtig ist, dass Sie die schriftlichen Notizen für Wiederholungen nutzen und zwar so lange, bis Sie den Lernstoff im Gedächtnis gespeichert haben. Den gleichen Effekt erzielen Sie, wenn Sie Aufgaben zum Lernstoff lösen oder mithilfe von Probeklausuren die Anwendung des Wissens zu trainieren.
9. Sie können nur dann konzentriert lernen, wenn Sie erholt und ausgeschlafen sind. Achten Sie deshalb auf ausreichend Schlaf. Das gelingt Ihnen, wenn Sie im Idealfall zwischen 22 und 23 Uhr schlafen gehen.
10. Wer täglich lernt und viel Zeit im Sitzen verbringt, wird nicht wirklich müde. Deshalb sollten Sie Ihren Tagesablauf abwechselnd gestalten und Zeit für Sport einplanen. Powern Sie sich regelmässig richtig aus, im Idealfall an der frischen Luft. Das fördert nicht nur den Schlaf, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit.
11. Achten Sie darauf, in regelmässigen Abständen Pausen einzulegen. Diese sollten Sie dann nicht mit einem Buch oder vor dem Computer verbringen. Stattdessen ist es sinnvoller, an die frische Luft zu gehen, eine Kleinigkeit zu essen oder zu trinken, sich mit Entspannungsübungen zu entspannen oder eine kleine Sporteinheit einzulegen.
12. Lernen macht erst dann richtig Spass, wenn Sie Lernerfolge sehen. Motivieren Sie sich, indem Sie beispielsweise ein Lerntagebuch führen und genau aufschreiben, welches Gebiet Sie sich heute erarbeitet haben. Belohnen Sie sich, wenn Sie ein weiteres Kapitel geschafft haben. Mit Belohnung ist gemeint, dass Sie etwas Gutes für sich tun sollten.