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Was können Kinder tun, wenn Eltern das Vermögen verprassen?

Veröffentlicht am 13.06.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Es ist ein aktueller Generationenkonflikt: Die Eltern buchen einen teuren Urlaub und kaufen nur hochwertige Bio-Lebensmittel. Die Kinder haben Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Häufig besteht auf beiden Seiten wenig Verständnis füreinander. Doch was können Kinder tun, um ihren Anspruch auf ein späteres Erbe zu sichern? Leider nicht viel, wenn die Eltern es nicht wollen. Doch ein ehrliches Gespräch kann helfen.
Boomer gegen Millennials: Die Unterschiede im Lebensstandard

Es gab die guten alten Zeiten, in denen das Vermögen in der Familie blieb: Eltern haben ihre Kinder häufig schon zu Lebzeiten bedacht, um Steuern zu sparen. Doch in der aktuellen Eltern-Kind-Generation sieht die Sache etwas anders aus: Die Boomer, geboren zwischen 1946 und 1964, sind finanziell abgesichert und gönnen sich ein schönes Leben. Die Millennials, geboren zwischen 1980 und 1995, können mitunter kaum eine angemessene Wohnung bezahlen.

Es stellt sich die Frage, ob Eltern ihre Kinder unterstützen sollten oder ob sie das spätere Erbe reinen Gewissens verprassen dürfen. Das Gesetz kennt eine einfache Antwort: Sie dürfen. Ob das Gewissen rein bleibt, müssen sie selbst entscheiden. Doch oftmals spielen auch die Familienverhältnisse eine Rolle, wenn es um gegenseitige Unterstützung geht.

Keine Verpflichtung zur Versorgung der erwachsenen Kinder

Wie lange Eltern ihre Kinder versorgen müssen, ist vom Gesetz genau festgelegt: Bis zum Beginn der wirtschaftlichen Selbstständigkeit haben Kinder einen Anspruch. Danach nicht mehr. Mit ihrem Geld können Eltern machen, was sie wollen. Sie dürfen es verprassen und müssen auf die Belange der Kinder keine Rücksicht nehmen.

Wenn sie es doch tun, dann freiwillig. Kinder haben somit keine rechtliche Handhabe. Sie können ihre Eltern nicht zum gemässigten Umgang mit Geld zwingen. Die einzige Möglichkeit ist ein offenes Gespräch.

Nicht alle Eltern wollen helfen

Eltern, die zur Unterstützung bereit sind, bieten sich in der Regel freiwillig an. Wenn Eltern nicht helfen möchten, hat dies in der Regel Gründe: Sie sind selbst nicht zu erzogen worden, sie sind von ihren Kindern enttäuscht oder sie denken einfach nur an sich selbst. Sollte ein Gespräch nicht helfen, können Kinder nichts tun, ausser ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Oftmals zieht dies in den Familien eine Spirale nach sich: Wer sich hart hocharbeiten musste und keine Unterstützung bekam, hilft später nicht gern. Schön ist es, wenn diese Spirale unterbrochen werden kann. Doch eine Verpflichtung besteht nicht. Somit dürfen Eltern ihr Geld verprassen. Auch dann, wenn es moralisch verwerflich erscheint.