Ist der Wohlstand in der Schweiz durch die Pensionierung der Babyboomer bedroht?
Veröffentlicht am 14.09.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Etwa 30.000 Arbeitskräfte aus der Generation der Babyboomer werden in den nächsten Jahren pro Jahr den Arbeitsmarkt verlassen und ihre Pensionierung antreten. Da bereits jetzt in einigen Bereichen ein Fachkräftemangel herrscht, ist der Wohlstand in der Schweiz gefährdet. Es gibt Massnahmen, die den Arbeitskräftemangel auffangen können. Die Politik ist gefragt.
Wohlstand braucht Arbeitskräfte
Soll der Wohlstand in der Schweiz auch in den kommenden Jahrzehnten erhalten werden, ist es wichtig, Arbeitskräfte zu akquirieren. Die Generation der geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre tritt die reguläre Pensionierung an. Wenn die Politik nichts unternimmt, kann der Arbeitsmarkt so wie jetzt nicht mehr funktionieren. Dies bedroht die Konjunktur und damit auch den Wohlstand.
Massnahmen zum Erhalt von Arbeitskräften
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mehr Menschen in das Arbeitsleben zu bringen: Pensionäre
könnten freiwillig länger arbeiten, ohne ihre Pensionsansprüche zu verlieren. Die Politik könnte
gut verdienende Paare entlasten, indem die Heiratsstrafe abgeschafft wird.
Dies ist eine Steuer, die verheiratete Doppelverdiener mit einem überdurchschnittlichen Einkommen trifft. Und es könnten mehr Plätze für Betreuung geschaffen werden, um Eltern den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben nach der Geburt eines Kindes zu erleichtern. Sollten diese Massnahmen gebündelt greifen, kann es gelingen, bis zu 300.000 Arbeitskräfte zu akquirieren.
Zuwanderung kann das Problem lösen
Bereits jetzt gibt es Zuwanderung von Fachkräften, um offene Stellen zu besetzen. Auch künftig
können Fachkräfte aus dem Ausland die Lücken schliessen. Doch es gibt Gegenwind von der SVP: Die Partei hat eine Nachhaltigkeitsinitiative ins Leben gerufen. Diese hat das Ziel, die Zuwanderung so zu begrenzen, dass die Schweiz bis zum Jahre 2050 nicht mehr als 10 Millionen Einwohner hat. Zuwanderung und Nachhaltigkeitsinitiative stehen zueinander in Konkurrenz. Somit gibt es in Bezug auf den Ausgleich der wegfallenden Arbeitskräfte durch die Pensionierung der Babyboomer noch Lösungsbedarf.
Ohne Gegensteuern geht es nicht
Die Politik muss die Lücke, die die Babyboomer durch ihre Pensionierung in der Arbeitswelt
hinterlassen, schliessen. Gelingt dies nicht, kann der Motor der Wirtschaft gebremst werden. Dies
hätte dann negative Auswirkungen auf den Wohlstand für alle Schweizerinnen und Schweizer. Es gilt, realistische Lösungen für das Anwerben von Fachkräften zu entwickeln und kurzfristig umzusetzen.