"Murphys Gesetz": Das Gesetz der Serie verstehen und Missgeschicke effektiv vermeiden
Veröffentlicht am 05.07.2021
Kennen Sie diese Momente, in denen eine Panne die nächste jagt? Dieses Phänomen wird auch als "Murphys Gesetz" bezeichnet. Lesen Sie hier, warum alles schiefgeht, was schiefgehen kann und was Sie selbst dagegen tun können.
Ein Toast fällt immer auf die gebutterte Seite. Wenn das Brot dann noch Fettflecke auf dem frischen Hemd hinterlässt und anschliessend den Teppich beschmutzt, ist das Gesetz der Serie am Werk. Es schlägt immer dann gnadenlos zu, wenn Sie ohnehin schon in einer unangenehmen Situation sind und wird dafür sorgen, dass sich ein Missgeschick ans Nächste reiht. Sie haben die Tram verpasst, es fängt an zu regnen, Sie haben keinen Schirm und als Sie endlich im Büro ankommen und Ihre Präsentation halten möchten, fällt der Strom aus. Im Berufsleben sind solche Pannen um ein Vielfaches peinlicher. All diese Irrungen, Wirrungen und Verkettungen unglücklicher Umstände werden als "Murphys Gesetz" bezeichnet. Was auch immer geschieht: Es passiert immer das, was Ihnen im jeweiligen Moment mehr als ungelegen kommt.
Warum heisst es "Murphys Gesetz"?
"Murphys Gesetz" geht auf einen missglückten Versuchsaufbau bei der US-Air Force zurück. Den sollte im Jahr 1949 der Ingenieur Captain Edward A. Murphy durchführen. Zwei Möglichkeiten gab es, die Sensoren für die Messung anzubringen, um die Beschleunigung des menschlichen Körpers zu erforschen. Da alle Anschlüsse falsch gelegt waren, funktionierte keine davon während des Experimentes. Murphys gab daraufhin ein später auf einer Pressekonferenz berühmt gewordenes Statement ab: Wenn es zwei Wege für die Erledigung einer Aufgabe gebe und einer in die Katastrophe führe, würde immer eine Person genau diesen Weg wählen. Noch heute wird die Kurzversion "Wenn etwas schiefgehen kann, dann wird es auch schiefgehen" weltweit zitiert. "Murphys Gesetz" war geboren.
Das steckt hinter Murphys Gesetz
Es kann durchaus praktisch sein, wenn Sie aufgrund von "Murphys Gesetz" nicht die Verantwortung für eine Panne übernehmen müssen. Wie Sie den Misserfolg hätten vermeiden können, ist in diesem Kontext nicht relevant. Schliesslich können Sie die Dinge gar nicht ändern. Wer "Murphys Gesetz" als unumstössliches Naturgesetz ansieht, liegt komplett falsch. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Wahrnehmungsfehler. Der ist eng verknüpft mit einem gewissen Grundfatalismus, der Fehler geradezu herbeiruft. Nach diesem Muster funktionieren selbsterfüllende Prophezeiungen. Reden Sie sich lange genug ein, dass Sie bei Ihrer Präsentation stottern werden, wird Ihnen genau das auf dem Podium passieren. In "Murphys Gesetz" steckt lediglich ein naturwissenschaftlicher Aspekt. Fällt Ihr Butterbrot vom Teller, dreht es sich im Fall aufgrund der Höhe zur Hälfte um und landet auf der belegten Seite. Halten Sie den Teller nur etwas höher oder tiefer, könnte es sein, dass Ihr Brot mit der Butter nach oben auf dem Boden landet. Sehen Sie in "Murphys Gesetz" physikalische Gesetzmässigkeiten, die nicht vorhanden sind, würde das bedeuten, Ihren freien Willen aufzugeben. Tatsächlich haben Sie jeden Moment die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Nicht jede davon ist ein Glücksgriff, doch stehen Sie unter Strom fördert das Pannen. Unter dem Strich eine ganz normale Erklärung für "Murphys Gesetz".
"Murphys Gesetz" - so beugen Sie Pannen vor
Wenn das Pech Sie wieder einmal verfolgt, brauche Sie wirksame Strategien, um Abhilfe zu schaffen.
- Reflexion: Überlegen Sie, ob nicht auch anderen Missgeschicke passieren. Falls Sie dabei feststellen, dass Ihnen durchschnittlich einfach mehr als anderen passiert, leiten Sie daraus den Hinweis ab, die Dinge in Zukunft auf eine andere Art anzugehen. Bereiten Sie sich beispielsweise ausgiebig auf ein Meeting vor oder trainieren Sie Pünktlichkeit - damit gewinnen Sie schon sehr viel.
- Blickwinkel ändern: Jedem passiert einmal ein Missgeschick. Stellen Sie jedoch das Malheur in den Mittelpunkt, verlieren Sie den Blick auf die positiven Dinge, die an dem jeweiligen Tag passiert sind. Seien Sie großzügig mit sich selbst, dadurch lernen Sie automatisch, über den Dingen zu stehen.
- Plan B: Der absolute Supergau trifft selten ein. Falls Sie den befürchten, treffen Sie einfach entsprechende Massnahmen. Legen Sie sich ein Ersatzhemd ins Büro und packen Sie einen zweiten Akku ein, um für jede Situation gerüstet zu sein.
- Übung macht den Meister: Niemand verlangt von Ihnen, dass Ihr Produktentwurf direkt marktreif ist oder Ihre Präsentation sofort tiptopp ist. Beweisen Sie Durchhaltevermögen und zeigen Sie eine gewisse Frustrationstoleranz, meistern Sie die Herausforderungen des Alltags leichter. Halten Sie durch, Ihr Einsatz wird sich am Ende auszahlen.
Diese Tipps fallen unter die Kategorie "Erfolgsgesetze" - damit haben Sie wirkungsvolle Waffen in der Hand, wenn "Murphys Gesetz" wieder einmal zuschlagen möchte.